Bluthochdruck

Etwa 20 bis 30 Millionen Menschen in der Bundesrepublik haben einen zu hohen Blutdruck, schätzt die Deutsche Hochdruckliga. Unbehandelt drohen Folgeerkrankungen wie ein Herzinfarkt oder Schlaganfall. Mit Medikamenten bekommen Patienten das Problem meist in den Griff.

Der optimale Blutdruck liegt nach Angaben der Deutschen Hochdruckliga bei < 120/80 mmHg. Von Bluthochdruck (Hypertonie) spricht man, wenn der Druck in den Arterien krankhaft auf einen systolischen Wert von mindestens 140 mmHg und/oder einen diastolischen Wert von mindestens 90 mmHg gesteigert ist.

Die Entscheidung, ob der Blutdruck behandlungsbedürftig ist oder nicht, hängt aber nicht nur von der Druckhöhe ab, sondern auch vom individuellen Gesamtrisiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Eine entscheidende Rolle spielen dabei auch weitere Krankheiten, wie das Metabolische Syndrom, Diabetes oder Nierenerkrankungen.

Bluthochdruck verursacht normalerweise über lange Zeit kaum Beschwerden. Oft bleibt ein Bluthochdruck über lange Zeit unentdeckt und wird erst bei einer Routineuntersuchung zufällig festgestellt. Erste Anzeichen für einen Bluthochdruck können beispielsweise sein:

  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Ohrensausen
  • Schmerzen in der Herzgegend
  • Nervosität
  • Nasenbluten
  • Kurzatmigkeit

Nur bei etwa fünf Prozent aller Menschen mit Bluthochdruck gibt es eine bekannte Ursache, wie z. B. Nierenerkrankungen, Herzerkrankungen oder Störungen im Hormonhaushalt. Meistens kennt man jedoch den Grund für den hohen Blutdruck nicht und spricht dann von einer primären oder essentiellen Hypertonie.

Risiken eines Bluthochdrucks

Durch einen zu hohen Blutdruck können im Laufe der Jahre Blutgefäße, Nieren, Herz, Gehirn und Augen geschädigt werden. Durch den hohen Druck werden die Gefäße verletzt, unser Körper repariert diese Schäden, doch dadurch verlieren die Gefäße an Elastizität und der Blutdruck steigt weiter. Dadurch kann es zu schweren Folgeerkrankungen kommen, z.B.:

  • Schlaganfall
  • Angina pectoris
  • Herzinfarkt
  • Herzinsuffizienz
  • Nierenschädigung
  • Augenschädigung

Empfehlungen bei erhöhtem Blutdruck

Zur Behandlung von Bluthochdruck steht eine Vielzahl von Medikamenten zur Verfügung. Egal für welche Substanz oder Kombination aus Substanzen sich der Arzt entschieden hat, die verordneten Medikamente sollen regelmäßig und nach Anweisung eingenommen werden. Die Hypertoniebehandlung ist eine Langzeittherapie.

Den Nutzen des Mittels gegen Bluthochdruck spürt der Patient zunächst einmal nicht. Aber erreicht soll ja nicht nur eine Blutdrucksenkung, sondern es gilt vor allem Folgen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt zu vermeiden. 

In vielen Fällen kann man durch die richtige Ernährung viel zur Behandlung der Krankheit beitragen. Die Reduzierung von vorhandenem Übergewicht kann den Blutdruck um 2-4mmHg pro Kilogramm verlorenem Körpergewicht senken. Aber nicht Radikalkuren oder die in vielen Zeitschriften angepriesenen Diäten bringen dauerhaften Erfolg, vielmehr ist die Umstellung auf eine ausgewogene, bewusste Ernährung erforderlich. Unterstützung erhält man meist über die Krankenkassen, die Kurse zur Ernährung anbieten.

Um gesund zu bleiben, sollten ein ungesunder Lebensstil und bestehende Risikofaktoren so früh wie möglich erkannt und beseitigt werden. Studien belegen, dass durch eine konsequente Senkung der wichtigsten Risikofaktoren – sei es durch eine Änderung des persönlichen Lebensstils oder durch eine medikamentöse Behandlung – ein Großteil der Erkrankungen vermieden werden kann.

10 Regeln für den Herz-Kreislauf-Patienten

  • Arzneimittel wie verordnet einnehmen
  • Ratschlage des Arztes beachten
  • Rauchen einstellen
  • Zielgewicht anstreben
  • Fett meiden bzw. hochwertige Öle bevorzugen
  • Viel Obst, Gemüse, Salat essen
  • Mit Kochsalz sparsam umgehen
  • Alkohol in Maßen – wenn erlaubt
  • Körperliche Bewegung
  • Stress vermeiden

aus VS Aktuell 1/2016, erschienen im  VS Aktuell   VS Aktuell 1/2016 Tipps vom Apotheker