Pfingstrosen

Üppiger Blütengruß für Gärten und feudaler Vasenschmuck

In den Monaten Mai und Juni geben die großen Blüten der vielfältigen Pfingstrosenarten jedem Garten eine fürstliche Pracht. Besonders die gefüllten Sorten ziehen die Blicke auf sich, während ungefüllte Blüten Insekten anlocken und den Name „Rose“ erklärbar machen. Der intensive Duft verströmt mehr Power als manches Parfüm. Viele Menschen finden ihn anziehend, im Gegensatz zu manchen Parfümkreationen, die eher Abneigung verursachen.

Meist rosa, rot oder cremeweiß verleiten uns die Blüten in der Zeit um Pfingsten, ihre Stiele zu schneiden und den Duft in unsere Stuben zu bringen. Bitte beachten Sie dabei:

  • Wählen Sie nur voll entwickelte Knospen, die sich kurz vor ihrer Entfaltung zur Blüte befinden. Im Handel werden oftmals grüne, noch voll geschlossene Knospen angeboten. Diese wurden zu früh geschnitten und öffnen sich leider nicht mehr!
  • Entfernen Sie die unteren größeren Blätter vom Stiel, da diese zu viel Wasser aus der Vase verdunsten.
  • Stellen Sie die Stängel nach dem schrägen Anschnitt mit einem scharfen Messer kurz (max. 5 min.) wenige Zentimeter in warmes Wasser, damit sich die Leitbahnen für die Wasseraufnahme wieder öffnen, und danach mit etwas Frischhaltemittel und lauwarmen Wasser in eine Vase. In den kommenden Tagen brauchen Sie nur das verbrauchte Wasser wieder auffüllen.
  • Platzieren Sie die Vase nicht zu sonnig und schützen Sie sie vor Zugluft.

Bis zu 2 Wochen kann man Freude an den Schnittblumen haben. Paeonia officinalis – die „Echte Pfingstrose“ – zeichnet sich durch ihre Langlebigkeit aus. 

Gartenkultur

Pfingstrosen mögen einen sonnigen, windgeschützten Platz sowie nährstoffreichen Boden. Staunässe ist zu vermeiden. Sie können durchaus sehr lange an einem Standort bleiben, wenn jährlich im Frühjahr der Boden, am besten durch Zugabe von Komposterde, aufbessert wird. Um die Blühwilligkeit zu erhalten, sollten die Pflanzen möglichst in Ruhe gelassen werden. Während der Blütezeit sollten die verblühten Stängel regelmäßig abgeschnitten werden, damit die kräftezehrende Samenbildung unterbunden wird. Falls die Pflanzen zur Vermehrung geteilt werden sollen, wäre es im Herbst am günstigsten. Dabei dürfen die ausgegrabenen Wurzelstöcke nicht tiefer als zuvor an ihren neuen Standort gesetzt werden. Nach dieser Störung kann es durchaus einige Jahre dauern, bis die Pflanze wieder blüht. 

Wissenswertes

Die Pfingstrose steht symbolisch für Schönheit, Glück und Reichtum, vor allem in China, wo sie bereits seit über 1.000 Jahren kultiviert wird.

Der griechischen Sage nach, soll Götterarzt Paian den Gott der Unterwelt (Pluton) nach einem Kampf mit Herakles durch diese Pflanze geheilt haben. Daher bekam die Pfingst­rose den Gattungsname „Paeonia“, abgeleitet von „paionia“, dem Wort, welches den göttlichen Arzt in Verbindung bringt. 

Als antikes Heilmittel wurde die Pfingstrose u. a.  gegen Gicht eingesetzt. Daher wird sie örtlich volkstümlich „Gichtrose“ benannt. Hildegard von Bingen wusste die Pfingstrose vorzugsweise bei Fieber einzusetzen. Auch wurden die Samen zahnenden Kindern zum Kauen gegeben. Davon sollte man heutzutage allerdings absehen, weil sie durchaus einige toxische Reaktionen auslösen können. Pfingstrosenwurzeln werden heute immer noch naturheilkundig eingesetzt. Vor allem werden sie in China angebaut und in alle Welt exportiert. In der Homöopathie finden die pflanzlichen Bestandteile als schmerzlinderndes Mittel ihre Verwendung. 

Ein schönes Pfingstfest und eine gesunde Zeit wünscht Ihnen

 

Ihr Andreas Wolf-Kather

aus VS Aktuell 2/2016, erschienen im  VS Aktuell   VS Aktuell 2/2016 Blumen- und Gartentipps