Aufgrund vermehrter Einbrüche in Wohnungen sind viele Bürger irritiert. Im Regelfall kommen Einbrecher, wenn Sie nicht zu Hause sind. Deshalb sollten Sie Ihre Wohnungstür/Haustür immer zweimal verschließen, damit die Falle der Eingangstür nicht mit einfachen Hilfsmitteln von außen geöffnet werden kann. Aber woher wissen die Täter, ob etwas zu holen ist?
Manchmal kommen sie „auf gut Glück“, indem die Täter einfach klingeln und wenn die Wohnung verlassen scheint, probieren sie ihr Glück. Oft haben sie einfach beobachtet, wer gerade bei Bank oder Sparkasse einen größeren Geldbetrag abgehoben hat. Dann lohnt sich ein „Besuch“ unter einem Vorwand besonders.
Oft treffen die Täter vor allem ältere Bewohner zu Hause an und versuchen, nun Eintritt in deren Wohnung zu erlangen.
Sie täuschen eine Notlage vor, indem sie
um ein Glas Wasser bitten,
- die Toiletten benutzen möchten,
- um Stift und Papier bitten, um eine Nachricht für einen Nachbarn hinterlassen zu können,
- das Fläschchen für ihr Baby erwärmen wollen oder
- Sie um eine Vase bitten, damit die Blumen für die Nachbarn nicht verwelken.
Sie sehen oft vertrauenswürdig aus und haben ein gutes Auftreten, sodass man keinen Verdacht schöpft.
Sobald die Täter die Wohnung/das Haus betreten haben, können sie sich in aller Ruhe gezielt umschauen, was es zu holen gibt und wo sich Handtaschen bzw. Geldbörsen befinden.
Besonders gut funktionieren diese Tricks, wenn die Täter zu zweit kommen. Sollte nur eine Person, ob weiblich oder männlich, vor der Tür stehen und mit der Bitte um Hilfe Einlass in die Wohnung/das Haus begehren, ist es durchaus möglich, dass die Tür nicht geschlossen wird. So kann ein weiterer Täter nun in aller Ruhe nach Geld und Wertgegenständen suchen, während der erste Täter für die Ablenkung in Küche oder Wohnstube sorgt. Oft reicht dafür wenig Zeit aus, um an die Beute zu kommen.
Misstrauisch sollte man auch Amtspersonen gegenüber sein, wenn diese unangemeldet kommen oder Verträge und Wertgegenstände begutachten wollen. Ebenso bei Mitarbeitern von Energieversorgern oder den Kabelgesellschaften sollten Sie vorsichtig sein. Besonders wenn sie Anschlüsse wegen Störungen überprüfen wollen. Wer zur Miete wohnt, findet dazu von seinem Vermieter einen Aushang im Haus. Bedenken Sie, dass Störungen meist nicht in Ihrer Wohnung sind. Hauseigentümer werden durch entsprechende Versorgungsbetriebe angeschrieben.
Ebenfalls, wenn ein Polizist in Zivil wegen Ermittlungen zu Ihnen kommt und Ihren Schmuck, Ihr im Haushalt befindliches Geld oder Ihre Unterlagen auf Echtheit überprüfen will, ist Vorsicht angesagt. Gern können Sie sich den Dienstausweis des Polizisten zeigen lassen, wenn Sie sich sicher sind, wie er auszusehen hat. Denken Sie dabei an Ihre Lesebrille.
Sollten Sie dennoch unsicher sein, rufen Sie bitte bei der Polizei oder einem anderem Amt/Institution zurück, um nachzufragen, ob es sich um echte Polizisten/Mitarbeiter handelt. Suchen Sie die Telefonnummer selbst heraus oder rufen Sie die Auskunft an.
Sind Sie prinzipiell misstrauisch, wenn eine Ihnen unbekannte Person um Hilfe oder Einlass bittet. Legen Sie die Sicherheitskette oder den Sperrbügel vor, wenn Sie mit unbekannten Personen sprechen. Reichen Sie Hilfsmittel wie Papier und Stift durch diese schmale Öffnung. Bieten Sie an, über Telefon Hilfe zu holen, wenn ein Arzt oder Pannendienst benötigt wird. Schließen Sie die Tür und lassen Sie die Personen im Hausflur außerhalb Ihrer Wohnung warten. Wenn Sie die Möglichkeit haben, bitten Sie Nachbarn um Unterstützung hinzu.