Am 14. April war zum geführten Rundgang im smac, dem staatlichen Museum für Archäologie in Chemnitz, eingeladen. Es bestand großes Interesse und viele Mitglieder der Wohngruppe waren gekommen. Im hellen offenen Foyer empfing man uns freundlich. Es wurden zwei Führungen angeboten, so konnten wir entspannt starten, um in 1½ Stunden einen ersten Einblick in dieses neue Landesmuseum zu erhalten.
Das Gebäude war allen bekannt, seine Entwicklung und neue Nutzung verfolgten die Mitglieder in den letzten Jahren interessiert. Hinter der denkmalgeschützten Fassade präsentiert sich nun eine archäologische Dauerausstellung, welche auf drei Ebenen 280.000 Jahre Menschheitsgeschichte vermittelt. Hinzu kommen wechselnde Sonderausstellungen, wie bei unserem Besuch eine zu Sachsens Geschichte unterm Acker. Darüber hinaus bietet das Museum viele Veranstaltungen für Jung und Alt an. Ergänzt wird die Dauerausstellung durch drei weitere Bereiche zur Geschichte des Kaufhauses Schocken in den Erkern des Gebäudes. So widmet man sich dem Architekten Erich Mendelsohn, Erbauer dieses Kaufhauses, dem Aufstieg des Schocken-Konzerns und Salman Schocken.
Wir begannen unseren Rundgang mit der ersten Ebene und wurden in die Zeit der frühen Sammler der Altsteinzeit entführt. Dieses Zeitalter war geprägt vom Wandel der Kalt- und Warmzeiten. Besonders gefiel uns der Bezug zu Sachsen, wo erstmals vor 300.000 Jahren Menschen in Erscheinung traten.
Die zweite Ebene zeigt die Kulturen der Sesshaftigkeit. Die starken Veränderungen von der Jungsteinzeit bis zum frühen Mittelalter. Ein dargestellter ca. 7.200 Jahre alter Brunnen hatte es uns angetan. Die organischen Funde in diesem Brunnen ermöglichen uns heute ein kulturgeschichtliches „Archiv“ zu bewundern.
Die dritte Ebene widmet sich der Zeit der slawischen Ansiedlung bis zur Industrialisierung. Der Rundgang endet mit einer 40 Meter langen Vitrinenwand. Allein 1.300 Objekte von den insgesamt 6.200 Exponaten der Dauerausstellung werden hier gezeigt. Es sind die Highlights der sächsischen Archäologie, von denen uns einige näher erläutert wurden.
Begleitet wird der Rundgang über diese drei Ebenen durch eine schwebende Sachsenskulptur. Diese durchläuft mit ihrer Fahrt die Jahrtausende wie im Zeitraffer, den Gang durch Zeit und Raum, einfach gigantisch! Des Weiteren sollten epochenspezifische Klänge zu hören sein. In diesen Genuss sind wir jedoch nicht gekommen, da die Technik streikte!
Nach unserer Führung konnten wir uns im Café stärken bzw. weitere Besichtigungen vornehmen.
Alle waren sich einig: ein tolles Museum in unserer Stadt, eine sehr gelungene Ausstellung. Wiederkommen lohnt sich! Ebenso wäre es überlegenswert, sich eine Jahreskarte zu kaufen. Auf jeden Fall lohnt sich der Besuch des frei zugänglichen Foyers immer einmal wieder. So sind ein Besuch des Cafés Schocken mit Außenterrasse im Sommer sowie kleinerer Ausstellungen bestimmt ein lohnenswertes Ziel.