Viele Einwohner Plauens werden sich noch daran erinnern: Keiner wollte sie haben, selbst das Landratsamt nicht – die drei Tonreliefs, die Motive aus dem Vogtland zeigen. Sie gehören zur Reihe von insgesamt fünf Kunstwerken „Dorfleben im Vogtland“, die vor etwa 35 Jahren von Bildhauer Hannes Schulze gemeinsam mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern des Narva-Keramikzirkels erschaffen wurden. Lange Jahre hingen sie im Lokal „Landratskeller“. Die beiden anderen Werke sind noch heute in der Kinderklinik des Vogtland Klinikums Plauen zu sehen.
Als die Gaststätte kurz nach der Wende geschlossen wurde, kamen die Reliefs in den Keller der Kreisverwaltung und setzten dort Staub an. Bei der Arbeit an ihrer Chronik wurden sie dort von Mitgliedern des Keramikzirkels, dem heutigen Narva Keramikstudio Plauen e. V., gefunden. Zunächst suchten sie vergebens nach einem Ort, an dem die drei Reliefs öffentlich zu sehen sind. Den Kunstwerken drohte die Entsorgung.
Im Dezember 2016 wurde in der Freien Presse ein Beitrag über die Suche veröffentlicht. Drei Interessenten meldeten sich beim Keramikzirkel, darunter Jörg Schubert, der Heimleiter der Seniorenresidenz »An der Rädelstraße«. Er las den Artikel, griff zum Telefon und brauchte Heimfürsprecher Karl-Rudolf Hartenstein nicht lange von der Idee zu überzeugen, dass die drei Reliefs in das geschichtsträchtige Gebäude des Pflegeheims gut passen würden. Der Kontakt zum Keramikstudio war schnell hergestellt und als dieser die drei Bewerber offiziell zur Besichtigung einlud und die anderen beiden nicht erschienen, war klar, wo die drei Reliefs aufgehängt werden. Der Steinmetzbetrieb „Steinwerk Plauen“ von Markus Schmidt restaurierte die Tonkunstwerke und brachte sie fachgerecht im Treppenhaus der Seniorenresidenz an. Seit April können Bewohner, Angehörige, Besucher und natürlich auch Kunstliebhaber die wunderschön restaurierten Reliefs in der Einrichtung bewundern.
Die Seniorenresidenz »An der Rädelstraße« bedankt sich bei Angelika Kremer, Vorsitzende des Keramikstudios Plauen e. V., bei Heimfürsprecher Karl-Rudolf Hartenstein und dem Steinmetzbetrieb „Steinwerk Plauen“ auf das Herzlichste.