Die Wohnanlage für Betreutes Wohnen in der Clausstraße 25-33 besteht seit über 20 Jahren, umfasst 108 Wohnungen in Größen von 39 bis 89 m² und hat drei Eingänge mit je einem Fahrstuhl. Mietinteressenten haben die Wahl zwischen einer straßen- oder hofseitigen Lage. Im Haus befinden sich die Geschäftsstelle, eine Sozialstation, das Büro der Sozialarbeiterin, die Beratungsstelle für Betreutes Wohnen und Vermietung, die Mitgliederbetreuung sowie mit 170 Plätzen und Bibliothek der größte Stadtteiltreff der Volkssolidarität Chemnitz. VS Aktuell war zu Gast bei einigen Mietern, die über ihr Leben in der Wohnanlage und welche Angebote sie persönlich nutzen berichteten.
„Wir leben seit Sommer 2018 hier, haben uns damals zwei in Frage kommende Wohnungen angeschaut und uns dann für die ca. 61 m² große barrierefreie Wohnung mit großem Balkon entschieden.“, erzählt Hans-Dietmar Fiedler. „Gegenüber unserer ehemaligen kleineren Wohnung in der Wartburgstraße lässt es sich jetzt schon großzügiger leben. Wir brauchten nicht lange, um uns für diesen Schritt zu entscheiden. Ich war sofort Feuer und Flamme, bei meiner Frau hat es etwas länger gedauert, nun ist auch sie hier angekommen. Alle unsere Möbel haben hier ihren Platz gefunden. Unser Auto, mit dem wir noch viele Fahrten unternehmen, steht gleich in der hauseigenen Tiefgarage. Mal geht es zum Einkauf, mal in die Stadt in ein Café oder in die nähere Umgebung.
Wir haben auch schon gute Kontakte im Haus geschlossen. Bspw. ist da unsere Nachbarin, eine sehr nette Dame, die leider nicht mehr so gut sieht. Da sie allein lebt, nehmen wir sie öfter zu einer Ausfahrt mit und wir besuchen uns regelmäßig.
Alles in allem: Besser konnten wir es nicht treffen und unseren Sohn haben wir auch in der Nähe – das ist viel wert. Wir können dieses Haus nur weiterempfehlen und haben auch schon andere daraufhin angesprochen. Wir fühlen uns hier wohl und rundum gut betreut.“
Auf die Frage, welche Angebote in der Wohnanlage das Ehepaar nutze, schildert Hans-Dietmar Fiedler: „Meine Frau und ich sind auf jeder Veranstaltung, die im Stadtteiltreff angeboten wird, ob ‚Musik aus der Dose‘, die Flimmerstunde oder Tanzveranstaltungen. Meistens sind wir die Ersten auf dem Parkett. Hier ist immer etwas los und für jeden Geschmack etwas dabei. Einmal konnten wir an einer Veranstaltung auf Grund eines Familiengeburtstages nicht teilnehmen. Gabriele Domaratius, die Leiterin des Stadtteiltreffs, rief gleich an und erkundigte sich nach uns. Das fanden wir sehr aufmerksam. Ein schönes Gefühl, nicht vergessen zu werden …“
Um Christa Fiedler, die an einer altersbedingten Krankheit leidet, kümmert sich einmal pro Woche für eine gute Stunde eine Pflege-und Betreuungskraft der Sozialstation. Ob Rätsel, Gedächtnisspiele oder Vorlesen, Christa Fiedler nimmt die Angebote gern an.
Sicher kommt sie auf Grund ihrer Krankheit mit der einen Person besser zurecht, als mit einer anderen. Aber deshalb kann sich ihr Mann an Ilona Göricke, die Leiterin der Sozialstation, wenden, die stets ein offenes Ohr für ihre Betreuten und deren Angehörige hat.
Aller zwei Tage nutzt das Ehepaar das Angebot des gemeinsamen Mittagstisches im Stadtteiltreff, an den anderen Tagen steht Hans-Dietmar Fiedler in der eigenen Küche und kocht, was ihm Freude macht. „Man muss ja auch noch bissel was selber tun!“, meint der gelernte Bäcker und spätere Produktionsdirektor.
Christa Fiedler übte den Beruf einer Hutmacherin aus. Auf Grund ihres Zeichentalents wollte sie eigentlich Porzellanmalerin werden, jedoch blieb ihr dieser Wunsch damals versagt. Noch heute ist im Flur ein von ihr gemaltes Stillleben zu sehen.
Der Hausnotruf der Volkssolidarität ist für die beiden eine gute Sache, die ihnen Sicherheit und sofortige Hilfe bietet.
Den allen zu Verfügung stehenden Trockner nutzt die Familie regelmäßig. Er stellt für sie eine echte Erleichterung dar.
„Mit Fragen und Problemen können wir uns jederzeit an Katrin Hoemke, die freundliche Sozialarbeiterin, wenden. Alles in Allem: Für uns ist von A (wie die Aufnahme durch die Mitarbeiter der Wohnberatung) bis Z (wie das Zusammensein mit anderen hier im Haus) alles super!“
Waltraud Klipphahn kam am 26. März 2012 aus Leipzig, wo sie bis zur Rente in einem Dienstleistungskombinat tätig war, nach Chemnitz in die Clausstraße. Nach dem Tod ihres Mannes vor 16 Jahren hatte sie hier ihren Sohn in der Nähe. Eine barrierearme Wohnung war für sie wichtig, da sie vor einigen Jahren zwei Knieoperationen hinter sich gebracht hatte und bestimmte Bewegungsabläufe nicht mehr so funktionieren wie früher. Die Wohnung ist gemütlich und hat einen großen Balkon.
Hier in der Clausstraße hat sie neue Nachbarn gefunden. „Ich brauche immer mal jemand bissel zum Quatschen. Neben den vielseitigen Veranstaltungsangeboten im Haus ist es besonders im Sommer schön. Da sitzen wir draußen im Garten bei Musik zusammen.“, schwärmt sie. „Ein besonderes Lob muss ich dem Personal des Stadtteiltreffs aussprechen. Die sind auf Zack! Zu den Veranstaltungen ist immer alles sauber und ordentlich und sehr liebevoll angerichtet. Man fühlt sich einfach wohl. Ruth Pötzsch aus meiner Wohngruppe, der 027, ist immer bei den Veranstaltungen mit zu Gange und organisiert vieles. Da war erst neulich diese Kinderweihnachtsfeier mit den Kleinen aus der Kita Sebastian-Bach-Straße. Eine gute Sache. Da habe ich auch gespendet. Wie die Kinder sich da über die warmen Wintersachen gefreut haben!“
Eine Schwester aus der Sozialstation kommt zweimal täglich, um Waltraud Klipphahn die Medikamente zu reichen. Die Praxis ihres Hausarztes befindet sich gleich im Haus.
Auf Frank Riß, dem Hausmeister ist Waltraud Klipphahn gut zu sprechen. „Ein Anruf genügt – und Hilfe kommt!“ Nicht nur verstopfte Abflüsse in Küche und Dusche konnten repariert werden. „Einmal“, erinnert sie sich mit einem Schmunzeln, war ich auf dem Balkon gestürzt und auf dem Blumenkasten mit den Stiefmütterchen gelandet.“ Frank Riß konnte ihr aufhelfen, glücklicherweise war nichts Schlimmeres passiert.
Die Einkäufe erledigt sie gemeinsam mit dem Sohn. Ab und zu läuft sie zum nahe gelegenen Einkaufsmarkt. „Ich muss immer raus, mich bewegen. Früher bin ich täglich 8 km mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren! Heute bin ich mit weniger zufrieden. Und jetzt gehe ich gleich runter, denn es kommt der Einkaufswagen.“ Zweimal die Woche besteht eine Einkaufsmöglichkeit direkt vor der Haustür mit Lebensmitteln, Backwaren und anderem mehr.
„Ich bin sehr zufrieden. Wünschen würde ich mir noch, dass ein Glascontainer in der Nähe aufgestellt wird, da muss ich nicht mehr ganz so weit laufen.“
Für Walter Statz endete nach Kriegsende die lange Flucht aus Ostpreußen (Masuren) in Ursprung/Lugau. Dort lebte er einige Jahre, lernte seine Frau Ruth kennen und beide kamen dann nach Chemnitz. Als Industriekaufmann arbeitete er hier in einem Betrieb. Ruth Statz übte den Beruf einer Herrenschneiderin aus. Seit 2006 lebt Familie Statz in einer ca. 62 m² großen barrierefreien Wohnung im Dachgeschoss der Wohnanlage Clausstraße.
Zuvor wohnten beide im Fritz-Heckert-Gebiet. Hier nutzten sie gern die Angebote des Sozio-kulturellen Zentrums der Volkssolidarität in der Scheffelstraße. Da ihre Wohnung in der dritten Etage keinen Fahrstuhl hatte, dachten sie damals langfristig über einen Umzug nach: Man wird schließlich nicht jünger! Als Mitglieder der Volkssolidarität wollten sie in eine von deren Wohnanlagen für Betreutes Wohnen ziehen.
Leider wurde der Silvestertag im Jahr 2005 zu einer Zäsur im Leben des Ehepaares. Walter Statz erlitt zwei Herzinfarkte und einen Schlaganfall. Während seines Reha-Aufenthaltes kümmerten sich sein Frau Ruth, deren Bruder aus Chicago und ein befreundetes Ehepaar um eine rollstuhlgerechte Wohnung.
Erste Fotos der künftigen Wohnung in der Clausstraße konnte Walter Statz auf dem Laptop der Freunde ansehen. „Direkt nach der Reha kam ich am 19. Mai 2006 in die fertig eingerichtete Wohnung. Alles war perfekt!“, erinnert er sich. Ruth und Walter Statz waren fortan Stammgäste im Stadtteiltreff, von dem er heute noch schwärmt.
2012 wurde seine Frau von einer fortschreitenden schweren Krankheit heimgesucht. Heute erhält sie eine Rundumbetreuung durch das Fachpersonal und die Hauswirtschafterinnen der Sozialstation. Neben einer viermal täglich erfolgenden pflegerischen Betreuung, werden Einkäufe und Wege erledigt und die Wohnung gesäubert. „Ilona Göricke von der Sozialstation und ihr Team sind alle ganz lieb zu mir und helfen gern. Schon immer haben wir uns ganz toll verstanden. Um uns wird sich liebevoll gekümmert.“, sagt Walter Statz.
Die Wohnung verlässt seine Frau nicht mehr. Ihr Mann Walter ist immer bei ihr, will und kann sie nicht alleine lassen. Die Veranstaltungen im Haus können sie heute nicht mehr nutzen. „Wenn ich die Post aus dem Briefkasten hole oder zu einem Arztbesuch muss, treffe ich oft die netten Mitarbeiter, die immer ein freundliches Wort für mich haben und wir kommen ins Gespräch. Es gibt ein ‚Hallo! ‘, wenn man sich trifft, auch mit früheren Mitarbeiten aus dem Haus. Neulich habe ich Gabriele Domaratius vom Treff gefragt, wann es mal wieder die leckeren Roster vom Grill gibt. Sie versprach mir, beim Wintergrillen in einigen Tagen Bratwurst mit Kartoffelsalat in die Wohnung zu bringen!“, freut sich Walter Statz.
Es ist noch nicht lange her, da kümmerten sich Bernd Anders von der Beratungsstelle für Betreutes Wohnen und Vermietung gemeinsam mit seinen Kollegen um die notwendige Balkonsanierung in einigen Wohnungen. Bei dieser Gelegenheit konnte bei Familie Statz der Balkonzugang schwellenlos gestaltet werden. Das war eine Verbesserung für den Rollstuhlfahrer. „Frank Riß, der Hausmeister, ist öfters mal hier, wenn etwas in der Wohnung repariert werden muss wie die Lampen oder das Ersetzen der Glühbirnen. Ein Anruf genügt. Die Mitarbeiter sind sehr zuverlässig und geschickt!“
Der Hausnotruf der Volkssolidarität ist für das Ehepaar unentbehrlich geworden und gibt dem Ehepaar ein Gefühl der Sicherheit.
„Hier ist es einwandfrei, wir sind sehr zufrieden. Ich fühle mich hier sehr gut betreut und bin dafür dankbar. Das sage ich auch im Namen meiner Frau. Kurzum: Wohnen, Leben und Betreuung in der Wohnanlage sind unbedingt weiterzuempfehlen.“
Durch die umfängliche Unterstützung und pflegerische Betreuung ist es so dem Ehepaar Statz vergönnt, noch lange und selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden zu bleiben.