Bei kleinen und größeren „Notfällen“ ist die Hausapotheke oft Retter in der Not. Allerdings nur, wenn sie auch richtig bestückt ist. So bringen Sie Ihre Hausapotheke in Schuss:
Die gute Nachricht: Vier von fünf Deutschen haben eine Apotheke zu Hause. Die schlechte Nachricht: Nur in etwa einem Drittel davon wird der Medikamentenbestand alle zwei Jahre überprüft, meistens sogar noch seltener. Mindestens einmal im Jahr sollte jedoch der Inhalt einer Hausapotheke gründlich kontrolliert und aufgefüllt werden. Außerdem: Mehr als die Hälfte der Hausapotheken-Besitzer hat für den Notfall-Kasten den falschen Platz gewählt. Bei 53 Prozent der Befragten gammeln Pillen und Mullbinden im feuchtwarmen Badezimmer oder im Küchenschrank vor sich hin. Wohin gehört die Hausapotheke? Lagern Sie die Hausapotheke trocken, dunkel und kühl – Badezimmer und Küche sind also denkbar ungeeignet. Wärme und Feuchtigkeit können Medikamente vorzeitig unbrauchbar machen, auch wenn sie noch nicht angebrochen sind. Ein guter Platz ist zum Beispiel der Flur oder das Schlafzimmer. Suchen Sie sich hier einen kindersicheren Ort, damit die kleinen bunten Pillen nicht als Naschwerk oder Spielzeug dienen. Ideal sind abschließbare Schränkchen, die es auch in Apotheken zu kaufen gibt. Und noch ein Tipp: Bewahren Sie alle Medikamente in ihrer Originalverpackung und mit Beipackzettel auf. So haben Sie stets alle wichtigen Informationen zu den Arzneimitteln parat, und Verwechslungen sind ausgeschlossen. Was gehört in die Hausapotheke? Neben Mitteln auf die Sie wegen chronischer Krankheiten angewiesen sind, zum Beispiel Blutdruckmittel oder Antidiabetika, sollten Medikamente gegen die wichtigsten akuten Erkrankungen enthalten sein. Arzneimittel: Schmerz- und Fiebermittel; Mittel gegen Husten, Schnupfen und Halsschmerzen; Mittel gegen Verdauungsbeschwerden, Sodbrennen, Blähungen, Verstopfung und Durchfall; Mittel gegen Mückenstiche, Sonnenbrand, Juckreiz (Antihistaminikum); Wunddesinfektionsmittel; Wund- und Heilsalbe; Salbe oder Gel gegen Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen Verbandmittel: Sterile Kompressen; Mullbinden und elastische Binden; Verbandpäckchen; Brandwundenverbandpäckchen; Heftpflaster, Verbandklammern, Sicherheitsnadeln; Wasserdichter Fixierverband; Wundschnellverband, Pflasterstrips, Sprühpflaster; Verbandwatte; Splitterpinzette, Verbandschere Sonstiges: Fieberthermometer, Erste- Hilfe-Anleitung, Einmalhandschuhe, Zeckenzange; Eine Kühlkompresse ist eine sinnvolle Ergänzung Ihrer Hausapotheke. Sie bewahren sie am besten im Kühlschrank auf, damit sie bei Verstauchungen, Insektenstichen oder anderen kleinen Verletzungen sofort einsatzbereit ist. Im Zweifel beraten lassen Lassen Sie sich bei der Zusammenstellung vom Apotheker beraten. Er ist der Fachmann für Arzneimittel und bietet die Beratung als Serviceleistung an. Denn im Notfall ist Ordnung wichtig, damit niemand daneben greift. Raus, was nicht reingehört! Rezeptflichtige Arzneimittel: Lagern Sie rezeptpflichtige Arzneimittel nur für die Dauer der Therapie in der Hausapotheke. Die angebrochene Kortisonsalbe gegen das akute Ekzem, ein Überbleibsel vom Antibiotikum oder vom codeinhaltigen Hustensaft, den der Arzt im Winter gegen die bakterielle Bronchitis verordnet hat, müssen entsorgt werden. Wer solche Arzneimittelreste bei der nächsten Erkrankung weiternimmt, riskiert seine Gesundheit. Individuelle Arzneimittel: Arzneimittel, die in der Apotheke auf ärztliche Verordnung hin individuell für Sie angefertigt wurden, sollten Sie gleich aus zwei Gründen nicht lagern: Erstens enthalten auch sie häufig verschreibungspflichtige Arzneistoffe, zweitens werden sie häufig ohne Konservierungsmittel hergestellt, so dass die Haltbarkeit oft geringer ist als bei Fertigpräparaten. Entsorgen Sie Reste davon, wenn die Therapie abgeschlossen ist. Tierarzneimittel: Auch Tierarzneimittel gehören wegen der Verwechslungsgefahr nicht in die Hausapotheke. Richtig gefährlich kann es werden, wenn Lösemittel, Fleckenwasser oder Ameisengift in der Hausapotheke lagern, weil der weiße Kasten der einzige abschließbare Behälter in der Wohnung ist. Denn nicht selten tastet man sich nachts, eventuell abgeschlagen und schwindlig an die Hausapotheke und denkt nur noch an die rettenden Tropfen gegen den akuten Durchfall.
Bringen Sie angebrochene und nicht mehr benötigte Medikamente zur Entsorgung in die Apotheke.