Rückblende: Im Heft 1/2014 berichtete VS Aktuell von der zur Tradition gewordenen Weihnachtsfeier für Kinder von Eltern, die nur über wenig Geld verfügen. Es war die letzte Feier im Seniorenpflegeheim „An der Mozartstraße“, die von Sozialbetreuerin Anita Müller organisiert wurde. Sie sollte im Dezember 2014 in den wohlverdienten Ruhestand gehen …
3. Dezember 2014: Nach einem Jahr war der Saal in der Mozartstraße wieder weihnachtlich geschmückt. Die Nacht zuvor hatte es geschneit. Dieser Umstand machte es noch ein bisschen schöner für alle Organisatoren, Sponsoren und vor allem für die Kinder.
Die Feier wurde dieses Jahr von der Qualitätsmanagementbeauftragten Gabriele Reichel mit Unterstützung von Anita Müller (die immer da ist, wenn sie gebraucht wird) und vielen anderen Helfern organisiert.
„2013“, so erinnert sich Gabriele Reichel, „war ich zum ersten Mal zur Feier hier im Haus. Ich vertrat damals Geschäftsführerin Ulrike Ullrich. Als ich hörte, dass Frau Müller aufhört, dachte ich: ‚Das kann nicht sein! Diese schöne Tradition muss weitergehen.‘ Ich beschloss, künftig diese Feiern zu organisieren.“
Dieser Grundtenor bestimmte auch ihre kurze und herzliche Begrüßung. Gabriele Reichel dankte der Wohngruppe 007 und der Firma André Marschner für die Unterstützung und die Spenden, dem Team des Pflegeheims, dem Fahrer Sandro Pelloth und natürlich Anita Müller.
Anschließend genossen alle ein Kaffeetrinken mit Stollenkuchen und Pfannkuchen. In den Gesprächen an den Tafeln wurden Erinnerungen ausgetauscht oder von den eigenen Kindern und Enkeln berichtet und damit die Wartezeit auf die Kinder verkürzt.
Kurz nach 15:00 Uhr kamen 6 Mädchen und Jungen mit ihren Erzieherinnen Katrin Rudolf und Manuela Nitsch im VosiMobil mit Sandro Pelloth aus der Kindertagesstätte „Sonnenbergstrolche“ an und wurden mit einem lauten „Hallo“ begrüßt. Schnell waren die Sachen abgelegt und der kleine Chor sang unter Leitung von Katrin Rudolf „Schneeflöckchen – Weißröcken“. Die Anwesenden stimmten kräftig mit ein. Durch den Beifall froh und ausgelassen gestimmt, setzten die Kinder ihr kleines Programm mit Liedern und Gedichten fort.
Danach konnten sich die Mädchen und Jungen erst einmal mit Keksen, Kuchen und Kakao stärken. Zum Mitnehmen gab es noch einen Schokoladenweihnachtsmann.
Gleich mehrere Weihnachtsfeiern waren an diesem Nachmittag im Haus zu Gange. Daher hatte der Weihnachtsmann besonders viel zu tun. Hausmeister Mathias Ernst, der ihm hautnah folgte, hatte alle Hände voll zu tun. Die Kinder warteten, beschäftigten sich mit Ringelreihen und Liedern. Zwei von ihnen beschlossen, die Mitglieder der Wohngruppe individuell zu begrüßen und deren Fragen zu beantworten.
Immer noch kein Weihnachtsmann! Vielleicht könnte man ihn ja rufen, ganz laut? Gesagt, getan. Doch irgendetwas stimmte nicht. Statt dem Weihnachtsmann erhörte schließlich Einrichtungsleiter Michael Furch die Rufe und folgte ihnen. In freundlichen und geduldigen Worten erklärte er den Kindern, dass der Weihnachtsmann sich auf dem Weg befände und bald käme.
Endlich war er da! Auf Grund von Einsparungen, die auch vor seiner Branche nicht Halt machen würden, hätte er nicht mal mehr einen Schlitten. Statt eines Sackes brachte er einen großen Korb mit Geschenken, und das war jetzt für die Kinder das Wichtigste. Auspacken, Anprobieren, sich vor Freude über die neuen Anziehsachen im Kreise drehen und jubeln – die leuchtenden Augen, das glückliche Lachen der Mädchen und Jungen gingen wohl allen ans Herz und waren für die Organisatoren der schönste Dank.
Draußen war es dunkel geworden, aber der Schnee reflektierte noch etwas Licht, als die Kinder verabschiedet wurden und im VosiMobil davon fuhren.
Danke an alle, die sich engagiert haben und diesen Nachmittag damit zu einem kleinen Fest der Menschlichkeit werden ließen. Nächstes Jahr wird es für andere Kinder aus der Einrichtung wieder eine Weihnachtsfeier geben. So erfüllen sich zuweilen Wunschzettel.