Bericht des Vorstandes und der Geschäftsführung
In gewohnter Weise wurde in einem umfangreichen Bericht Rechenschaft über das letzte Jahr – das Jahr 2017 – gelegt. Dabei wurde auf alle Bereiche und Handlungsfelder eingegangen, von der Mitgliederbetreuung bis zur Vorstandsarbeit.
In seinem Bericht ging der Vorsitzende Andreas Lasseck u. a. ausführlich auf die Arbeit des Vorstandes ein. Dabei würdigte er die jahrelange gute Zusammenarbeit nicht nur unter den Vorstandsmitgliedern, sondern auch zwischen Vorstand, Geschäftsführung, Mitarbeitern, den Verantwortlichen in den Wohn- und Interessengruppen sowie den Mitgliedern. Dies ermögliche, dass sich diese vielen Menschen stets aufs Neue mit Freude für den Verein und die von ihm betreuten Menschen einsetzen würden.
Im Weiteren berichtete er über die Entwicklung der Mitgliedschaft. Über 3.600 Mitglieder zählte der Stadtverband im Jahr 2017. Die Gewinnung neuer Mitglieder sei in der heutigen Zeit nicht einfach, da gesellschaftlich engagierten Menschen eine vielfältige Vereinslandschaft mit unterschiedlichen Betätigungsfeldern zur Verfügung stehe. Dennoch gelang es den Wohn- und Interessengruppen, 110 neue Mitglieder für die Volkssolidarität zu gewinnen. Der durchschnittliche Beitrag nähere sich mit 2,88 € dank des Einsatzes der Wohn- und Interessengruppenleitungen stetig den Vorgaben der Mindestbeitragsordnung der Volkssolidarität. Jeder Cent mehr bedeutet, dass den Wohn- und Interessengruppen mehr Geld für ihre wertvolle Arbeit für und mit Menschen zur Verfügung steht.
Bewundernswert sei, dass sich 389 Mitglieder, darunter viele über 80 Jahre alt, für ihre Mitmenschen im Rahmen der Nachbarschaftshilfe eingesetzt und dabei über 11.000 Stunden abgerechnet haben. Tatsächlich sei diese Zahl höher, da oft dieses ehrenamtliche Engagement als Selbstverständlichkeit nicht abgerechnet werde. Im Namen des Vorstandes dankte der Vorsitzende den fleißigen Helfern.
Andreas Lasseck ging zudem auf den begonnenen Organisationsentwicklungsprozess des Bundesverbandes ein und die Erfassung von Ideen für dessen Weiterentwicklung. Erste Konzeptansätze wurden entwickelt. In Sachsen befasste sich eine Strukturkommission mit den Aufgaben des Landesverbandes. Beide Arbeitsgruppen würden indirekt an der Beitragsabführung der einzelnen Gliederungen arbeiten. Wünsche man Landesverbände und einen Bundesverband, die in der Öffentlichkeit sowie von Gremien und auf politischer Ebene wahrgenommen werden, müssten diese dafür auch über ausreichende finanzielle Mittel verfügen.
Im nachfolgenden Referat schilderte Geschäftsführerin Ulrike Ullrich die Entwicklung der einzelnen Bereiche des Stadtverbandes, stellte diese näher vor und gab zudem einen Blick auf 2018 und auf Vorhaben und Entwicklungen im Jahr 2019.
Dabei ging sie unter anderem auf die Bedeutung der Begegnungsstätten und Stadtteiltreffs als Anlaufstelle für die Arbeit der Wohngruppen ein und ebenso auf die Wichtigkeit der Unterstützung durch ehrenamtliche Helfer und die Förderung durch die Stadt Chemnitz für einige der Einrichtungen. Auf das Angebot der Begegnungsstätten und Stadtteiltreffs wirke sich das Mindestlohngesetz stark aus, sodass trotz Förderung bspw. Öffnungszeiten nicht mehr so umfangreich gestaltet werden können wie bisher.
Da sich die Sanierung des Hauses Mozartstraße 1 a noch einige Monate hinziehen wird, können interessierte Bürger gern Wohnungen in der benachbarten Wohnanlage (Betreutes Wohnen) nachfragen.
Im Weiteren beleuchtete sie die Einführung des Pflegestärkungsgesetzes II und seine Auswirkungen. Zweifelsohne habe es mit der Umstellung von Pflegestufen auf Pflegegrade eine deutliche Verbesserung für ambulant versorgte Patienten und Betreute gegeben, da nun verstärkt auch Betreuungs- und Entlastungsmöglichkeiten im Mittelpunkt der Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) ständen. Bedenken gäbe es jedoch im stationären Bereich. Nicht nur, dass viele Träger mit dem sogenannten Rothgang-Effekt konfrontiert wurden. Sorgen zeichnen sich auch ab bei dem sich ständig erhöhenden Eigenanteil ab, den der Bewohner zahlen muss. Steige dieser weiter, würden die Renten vieler Betroffenen nicht mehr ausreichen.
Generell würden die sich verändernden Rahmenbedingungen, die finanzielle Auswirkungen auch auf den Stadtverband haben, eine große Herausforderung für den Verein darstellen. Infolge dessen wird u. a. die Struktur der Fachgebiete und Abteilungen neu durchdacht und zum Januar 2019 geändert.
Um die Arbeit in den Einrichtungen zu unterstützen und die Kinder besser individuell fördern zu können, beteilige sich der Stadtverband an einigen geförderten Projekten. So wurde das 2016 in der Kindertagesstätte Sonnenbergstrolche begonnene Bundesprogramm „Sprach-Kitas – Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“, gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2017 erfolgreich fortgesetzt. Das 2018 begonnene Projekt „Willkommens-Kita“ knüpft an das Projekt zur Integration von Kindern mit Migrationshintergrund an, welches Ende 2017 auslief.
Der Vorsitzende und die Geschäftsführerin bedankten sich bei den Delegierten und den Verantwortlichen in den Wohn- und Interessengruppen sowie bei den Mitarbeitern des Vereins für das tagtäglich gelebte „Miteinander – Füreinander – Solidarität leben!“
Beschlüsse
Nach den folgenden Referaten des Steuerberaters und des Revisors sowie einer Diskussion bestätigten die Delegierten die Referate des Vorstandes und der Geschäftsführung, die Berichte sowie den Geschäftsbericht für das Jahr 2017 und entlasteten für dieses Geschäftsjahr den Vorstand. Weiterhin beschlossen sie die Verlängerung des Beschlusses zur Ausreichung einer Aufwandsentschädigung zur Mitgliederwerbung bis zum 31. Dezember 2020. Demnach kann ein Mitglied einen halben Jahresbeitrag erstattet bekommen, wenn ein von ihm neu geworbenes Mitglied mindestens ein Jahr im Verein ist.
Wahl des Vorstandes
Turnusgemäß stand zur Stadtdelegiertenversammlung die Vorstandswahl an.
Erfolgreich zur Wahl des Vorstandssitzenden stellte sich erneut Andreas Lasseck. Die langjährigen Vorstandsmitglieder Klaus Tomczak und Jens-Peter Adler wurden wieder in den Vorstand gewählt, neu hinzu kamen Gabriele Reichel, Andreas Junghanns, René Langhans und Jochen Grüner. Als Revisor wurde Peter Klingst per Wahl im Amt bestätigt. In den Beirat wurden Christine Kortyka (WG 027) und Brigitte Hofmann (WG 037) sowie als ihre Stellvertreter Ulla Zeisig (WG 025) und Rosemarie Schnabel (WG 030) gewählt.
Als Landesdelegierte wurden Ulrike Ullrich und Andreas Lasseck gewählt und als deren Vertreter Klaus Tomzcak und Jens-Peter Adler.