Jedes Jahr gibt es sie – die Neujahrsvorsätze – und an oberster Stelle steht häufig der Wunsch „Endlich abnehmen!“ Kein Wunder, schließlich schafft es kaum einer, diesen Vorsatz tatsächlich dauerhaft zu verwirklichen. So landet er am nächsten Silvester gleich wieder auf der Liste.
Lohnt es sich denn da überhaupt, Vorsätze für das neue Jahr zu fassen? Das kommt ganz darauf an. Schlecht ist, wenn man sich nur deshalb zu Silvester etwas vornimmt, weil das an diesem Abend eben Brauch ist. Solche Vorhaben sind oft schnell wieder passé.
Ein weiteres Problem: Vorsätze wie „Nächstes Jahr nehme ich ab!“ sind sehr allgemein formuliert und bieten keinen Ansatz, wie man sie umsetzen könnte. Besser ist es da, konkrete Ziele zu formulieren, also was kann man anders machen, bspw. weniger Süßes am Abend essen oder mehr Sport treiben.
Anschließend überlegen Sie sich am besten, wie diese Ziele im Alltag praktisch verankert werden können. Wer sich zum Beispiel in Zukunft mehr bewegen möchte, sollte wissen, welche Sportart er ausüben und zu welchen Zeiten er aktiv sein möchte. Die Pläne sollten sie am besten schriftlich festhalten, sonst sind die Vorsätze nach 14 Tagen wieder vergessen und werden nicht umgesetzt. Wichtig sind auch kleine Regeln, zum Beispiel: „Jeden Montag setze ich mich auf den Hometrainer.“ oder „Am Freitag spaziere ich 30 Minuten.“
Überfordern Sie sich nicht, viele Vorsätze scheitern daran, dass man sich zu viel vornimmt. Wer aber bislang ein absoluter Sportmuffel war, wird eher kaum sofort dreimal wöchentlich joggen gehen. Machen Sie lieber kleine Schritte, als nach kurzer Zeit frustriert aufzugeben, weil das Pensum einen überfordert.
In kleinen Dimensionen sollten Sie auch zeitlich denken. Nehmen Sie sich ein fixes Datum vor, bis zu dem Sie durchhalten möchten, zum Beispiel bis Fasching. Nach dieser Zwischenetappe können Sie eine erste Bilanz ziehen und sich ein neues Datum als Ziel vornehmen.
Vorteilhaft ist außerdem, wenn Sie Ihre Ziele nicht alleine verfolgen. Gesünder zu essen fällt leichter, wenn der Rest der Familie mitzieht. So müssen Sie für sich nicht extra kochen. Zum regelmäßigen Sport überwinden sich viele eher, wenn sie sich dazu mit einem Trainingspartner zu festen Terminen verabreden.
Einen Bekannten in das Vorhaben mit einzubeziehen oder ihm zumindest davon zu erzählen, hat letztlich zwei große Vorteile: Zum einen bauen Sie so einen gewissen sozialen Druck auf, unter dem es schwerer fällt, einfach aufzugeben. Zum anderen kann der andere Sie in Krisen unterstützen und neu motivieren.
So klappt es mit den guten Vorsätzen
- Nehmen Sie sich ein möglichst konkretes Ziel vor, das Sie erreichen möchten. Bleiben Sie dabei realistisch.
- Überlegen Sie, wie Sie das Vorhaben in die Praxis umsetzen wollen.
- Halten Sie das Ganze schriftlich fest.
- Suchen Sie sich einen Partner, mit dem Sie das Ziel gemeinsam angehen oder mit dem Sie sich zumindest darüber unterhalten können.
- Ziehen Sie nach einiger Zeit eine Zwischenbilanz: Sind Sie auf einem guten Weg? Was müssen Sie ändern?
Mit kleinen Erfolgskontrollen können Sie erkennen, ob Sie sich auf dem richtigen Weg befinden. Wichtig: Gewichtsschwankungen von wenigen Kilogramm sind normal. Frustriert Sie das tägliche Auf und Ab, dann wiegen Sie sich am besten nicht jeden Tag. Auch wenn Sie Ihr Gewicht nur einmal pro Woche überprüfen, können Sie es im Blick behalten. Stellen Sie sich vorzugsweise immer zur gleichen Tageszeit auf die Waage und nachdem Sie auf der Toilette waren.
Vor allem am Anfang ist Durchhaltevermögen gefragt. Doch je länger Sie Ihre Vorsätze durchziehen, desto eher werden sie ein natürlicher Bestandteil Ihres Alltags. Die Kunst besteht darin, sich immer neu zu motivieren – Tag für Tag.