Ende August begann das neue Kindergartenjahr im 1. Montessori-Kinderhaus. Doch es begann nicht irgendwie …
Wie von Geisterhand verwandelte sich unser Kindergarten ein weiteres Mal. Wurde vor einem Jahr unser Kinderhaus zu einer Ritterburg, so fanden wir uns dieses Jahr in einem riesigen Urwald wieder. Überall wuchsen lange Lianen aus mächtigen Baumkronen heraus. Bunte Schmetterlinge flatterten umher und wilde Tiere lauerten überall.
Für unsere Reise in den Dschungel wurden Bücher zusammengetragen, Filme über das Leben in den Regenwäldern gesehen, natürlich viel darüber geredet und exotische Früchte probiert. Ein Teil der Kinder schaute auch mal im Naturkundemuseum vorbei, um zu sehen, was es da über den Dschungel zu erfahren gibt. Nachdem genug Wissen zusammengetragen wurde, sind unser Haus und die Gruppenzimmer liebevoll dekoriert worden. Eltern brachten Stoffe mit, die die Bäume des Urwaldes simulierten. Die Kinder suchten in ihren Kinderzimmern Urwaldtiere, die sie für diese Zeit dem Kindergarten zur Verfügung stellten. Sogar CDs mit Vogelgezwitscher und Wasserfällen wurden als hörbare Kulisse mitgebracht. So kam es, dass aus unserem 1. Montessori-Kinderhaus fast ein echter Regenwald wurde: Spinnen spannen sich ihre Netze zwischen den Blättern, Affen hangelten sich von Ast zu Ast, Insekten besuchten die vielen bunten Blüten und in jeder Ecke gab es etwas anderes zu entdecken.
Am 14. September fand der Höhepunkt unserer „Reise in den Dschungel“ statt, nämlich unser Dschungelfest. Bereits am Morgen vermissten wir einige Kinder. Stattdessen kamen Tiger, Bären und Schmetterlinge in unsere Gruppen, um den Tag mit uns zu verbringen. Am Nachmittag ging dann das fröhliche Fest so richtig los. Neben den vielen Kindern, Eltern, Großeltern, Tanten, Geschwistern usw. begrüßten wir eine Schlange, ein Chamäleon sowie eine Vogelspinne in unserem Regenwald. Besonders Mutige konnten die Schlange sogar mit der Hand berühren. Am Schminkstand wurden die Kinder erstmal in Tiere des Urwaldes verwandelt und auch mit gebastelten und gemalten Masken konnte man sich ein herrliches Tiergesicht zaubern. Doch damit nicht genug: Die Kinder konnten wie die Affen Kokosnüsse von den Bäumen ernten, mit Baumstämmen über einen Fluss balancieren oder nach Insekten suchen, die sich tief im Morast aufhielten. Wer es etwas ruhiger angehen lassen wollte, hatte die Möglichkeit, sich Schmuck aus Naturmaterialien oder Baströckchen, wie sie die Kinder im Regenwald tragen, zu basteln. Auch Dekorationen für’s Kinderzimmer und Instrumente wurden hergestellt. Für das leibliche Wohl wurde natürlich auch gesorgt, denn so ein Tag im Dschungel macht hungrig und sehr durstig. Aber zum Glück gab es da ja die Obstbar, an der man nach Herzenslust von den süßen Früchten des Dschungels probieren und natürlich auch andere Leckereien zu sich nehmen konnte. Umrahmt wurde das Fest von einem Quiz mit vielen spannenden Fragen über den Dschungel, die im ganzen Garten verstreut waren. So wollten wir von den Kindern wissen, was „fliegende Edelsteine“ oder Baumriesen sind. Na, hätten Sie es gewusst? Ich möchte es Ihnen verraten: „Fliegende Edelsteine“ sind Kolibris und unter Baumriesen versteht man die größten Bäume, die es im Regenwald gibt. Dazu gehört z.B. der Merantibaum, der bis zu 45 m hoch werden kann.
Wir bedanken uns bei allen, die uns bei der Vorbereitung und Durchführung des Festes unterstützt haben, z. B. bei den Mitgliedern des Elternrates, den Mitgliedern der Wohngruppe 028, den vielen Obst- und Gemüsespendern sowie den fleißigen „Schnipslern“, unseren Erzieherinnen und Erziehern, sowie Tina und Lisa, unseren Küchenfeen, unseren Hausmeistern, den fleißigen Bäckern, dem „Fressnapf“ aus der Sachsenallee und natürlich bei allen, die wir vergessen haben, zu erwähnen.