Zahlreiche Organisationen und engagierte Bürger haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Pflegesituation in Sachsen zu verbessern. So widmet sich seit Anfang 2010 der sogenannte „Runde Tisch Pflege“ der zukunftsfähigen Gestaltung der Pflege in Sachsen. Um auch die Öffentlichkeit sowie die Verantwortlichen in der Politik auf die Missstände in der Pflegebranche aufmerksam zu machen, organisierten Vertreter des Runden Tisches bereits im Vorjahr einen Aktionstag unter dem Motto „Pflege braucht Pflege“ in Dresden. Auch in diesem Jahr sollte dieser wieder stattfinden.
Die Liga der freien Wohlfahrtspflege in Chemnitz griff das Thema auf und führte auch in Chemnitz einen Aktionstag durch, um sich für bessere Bedingungen im Pflegeberich einzusetzen.
Am 17. Oktober 2012 zogen zahlreiche Teilnehmer, darunter auch viele Mitarbeiter des Volkssolidarität Stadtverband Chemnitz e. V. und der EURO Plus Senioren-Betreuung GmbH, in einem Sternenmarsch zur zentralen Kundgebung in die Chemnitzer Innenstadt.
Angela Gommon-Voigt, Sprecherin der Liga Chemnitz, eröffnete die Kundgebung am Jakobikirchplatz und plädierte dafür, dass ein klares Signal für Veränderungen gesetzt werden müsse. Eine menschenwürdige Pflege gelinge nur dort, wo Pflegekräfte ausreichend Zeit haben, um auf die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen einzugehen. Es sei nicht länger hinzunehmen, dass in Sachsen oftmals weniger Zeit für die Pflege der Menschen zur Verfügung steht als im übrigen Bundesgebiet.
Nach einigen Meinungsäußerungen von Pflegefachkräften, pflegenden Angehörigen und Betroffenen wurden die Forderungen der Wohlfahrtsverbände an die Landtagsabgeordnete der CDU Ines Saborowski-Richter übergeben. Im Fokus steht unter anderem die Anhebung des Personalschlüssels, eine bessere Personalausstattung in Pflegeheimen, die Erweiterung des Fachkräftebegriffes, der Abbau von Bürokratie im Pflegealltag, mehr Betreuungszeit sowie eine bessere Ausstattung der Pflege mit finanziellen Mitteln. Die Landtagsabgeordnete versprach, das Anliegen mit nach Dresden zu nehmen und sich persönlich dafür einzusetzen, dass Pflege in Zukunft mehr Zeit erhält.